Zeichnung


Man muß sich zum Einfachen bekennen und es dann – einüben. Dazu ist auch zu bedenken: Ohne Preis kein Fleiß ! Es schluckt endlos Zeit, dieses Üben des Einfachen, man bekommt dabei Hunger und Durst - unausweichlich. Was soll man machen? Man kann sich ja nicht zu Tode langweilen. Also übt man weiter. Irgendwann, eines Tages, trägt der kleine Strauch „Anstrengung“ winzige Knospen. Manchmal geht sogar eine davon auf und man sagt auf gut sächsisch: na gugge! - oder auf hochdeutsch: ja sieh nur..! Nun ist die Etüde einerseits eine sehr schöne Attitüde, andererseits auch eine wunderbare Gemeinheit. Als künstlerisches Konzept macht mich die Etüde, die Übung  relativ frei von Bewertung! Der Klugscheißer sagt dann: ach so, er übt. Morgen dann malt er wieder an der Decke des Vatikans die Sixtinische Madonna...

 

Anton Paul Kammerer 2008